Delegierte der ACK Südwest diskutierten, wie Ökumene die kirchlichen Ressourcen schonen kann
„Ökumene im Overdrive“ – mit diesem Hauptthema, eingeleitet und begleitet von Annemarie Mayer, Professorin am Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte der Universität Trier, hat sich im Oktober 2024 die Delegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Südwest in Trier getroffen. „Overdrive“ (auf Deutsch Übersteuerung) – ein Wort aus der Fahrzeuggetriebetechnik – meint in diesem Zusammenhang einen Zustand erhöhter Aktivität, in dem sich die Kirchen aktuell angesichts der sich verändernden Rahmenbedingungen sehen.
Die Delegierten der 16 Kirchen haben über die Anforderung in der heutigen Zeit Kirche zu sein diskutiert und sich ausgetauscht, welche Rolle die Ökumene zwischen den Kirchen in den Veränderungsprozessen spielt. Professorin Mayer hat dabei unterschiedliche Impulse dargestellt: Viele erleben die Ökumene als zusätzliche Aufgabe, für die angesichts des „Overdrives“ keine Kraft mehr da ist im sich verändernden Alltag. Dabei kann die Ökumene auch Ressourcen schonen, wenn Gemeinden auch auf stellvertretende Ökumene setzen und sich ergänzend erleben und nicht konkurrierend. Ökumene kann einen Impuls geben in einer sich immer mehr ausdifferenzierten und vereinzelten Gesellschaft, dass es sinnvoll und stärkend sein kann, wenn man im Dialog bleibt, Interesse füreinander zeigt und sein Gegenüber verstehen lernt.
Dass Kirche und Ökumene nicht nur im analogen Raum für Menschen da sind, hat Walter Lang den Delegierten anhand der digitalen Netzgemeinde „da_zwischen“ vorgestellt. Neun Bistümer und eine Landeskirche gehen gemeinsam auf diesem digitalen Weg. Menschen erhalten hier über Messengerdienste Impulse für die Woche und können digitale Gottesdienste feiern.
Begrüßen konnte die Versammlung zwei neue Delegierte, die nun neu in die Arbeit einsteigen. Ruth Tuschling ist Delegierte für die Altkatholische Kirche und Robert Schönfeld vertritt die Siebenten Tags Adventisten.