Synode des Kirchenkreises Saar-West bestätigt Christian Weyer im Superintendentenamt
Christian Weyer bleibt hauptamtlicher Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Saar-West. Auf der Synode des Kirchenkreises in Völklingen sprachen sich 76 von 84 Synodale für eine weitere Amtszeit Weyers aus, der bereits seit 2009 Superintendent ist. Das Superintendentenamt wird er damit bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Herbst 2026 ausüben. Weyer war als einziger Kandidat angetreten.
Zuvor hatte Weyer in seiner Bewerbungsrede dafür geworben Kirche als Institution im ständigen Wandel zu begreifen. Um den Herausforderungen sinkender Kirchensteuereinnahmen, der alternativlosen Reduzierung des Gebäudebestands und des drückenden Fachkräftemangels gerecht zu werden, bedürfe es flexiblerer Verfahrenswege, einer grundsätzlichen Überdenkung des Kirchensystems in Deutschland und Offenheit für neue Formen kirchlich-evangelischen Lebens. Für ein solches „Denken über parochiale und funktionale Grenzen hinaus“ gebe es derzeit schon viele interessante Ansätze im Saarland. Somit biete er sich als „Geburtshelfer aller dieser guten Ideen, um der Evangelischen Kirche im Saarland die Voraussetzungen für Erfüllung ihres Auftrags zu geben“, so Weyer. Als weiteres Ziel seiner kurzen Amtszeit stellte er heraus, den Übergang vom Kirchenkreis Saar-West zum Kirchenkreis An der Saar in einem gemeinschaftlichen Prozess mit allen relevanten Akteuren zu gewährleisten.
Eines der möglichen richtungsweisenden Projekte stellte Pfarrerin Anja Schild für ihre Region Saarbrücken-West im Verlauf der Synode vor. Überlegt wird u.a., einen hauptamtlichen Gemeindemanager für Verwaltungsaufgaben einzustellen, um Pfarrpersonal und Presbyterien darin zu entlassen.
Im Rahmen der turnusmäßigen kreiskirchlichen Wahlen nach der landeskirchenweiten Neubesetzung der Presbyterien im Frühjahr wählten die Synodalen Pfarrer Reiner Margardt (Gefängnisseelsorge) zum Skriba (Schriftführer) sowie Helmut Steis (Malstatt), Dr. Dieter Roth (St. Johann) und Rudolf Röchling (Völklingen-Warndt) als nicht-theologische Mitglieder des Kreissynodalvorstands. Außerdem wurden die Ausschüsse, Delegationen und Beauftragungen des Kirchenkreises besetzt. Alle Amtszeiten der neu Gewählten sind beschränkt bis zur Fusion der Kirchenkreises Saar-Ost und Saar-West zum 1. Januar 2026.
Beschlossen wurde auch der Haushalt für das kommende Jahr. Die Kirchengemeinden des Kirchenkreises werden nach derzeitigen Planungen bis zu 224,34 Euro pro Gemeindeglied zur Verfügung stehen, das sind 18,15 Euro weniger als für das laufende Jahr 2024. Gründe dafür sind u.a. steigende Kosten in allen Bereichen, wie z.B. der Pfarrbesoldung und insbesondere der Versorgungs- und Beihilfesicherung. Als Maßnahme wird sich die Landeskirche, die Evangelischen Kirche im Rheinland, bei ihrer nächsten Landessynode mit der Frage auseinandersetzen, ob vom Beamtenstatus für Pfarrpersonen Abstand genommen werden sollte, um dadurch mittelfristig Kosten zu sparen.
Zum Abschluss bekräftigten die 86 Synodalen aus den 22 Kirchengemeinden mehrheitlich eine Resolution des Kirchenkreises Bonn, die von der Landeskirche umfangreichere Bemühungen um die Nachwuchsförderung im Pfarrberuf fordert, beispielsweise durch Förderung von Religions-Leistungskursen und des Theologiestudiums. Teil der Resolution ist außerdem die Forderung einer Ausweitung der Ausbildungsmöglichkeiten für Menschen, die als ehren- oder nebenamtliche Prädikant:innen Dienst tun möchten, damit alle, „die ein Interesse an diesem Dienst haben und dafür geeignet sind, zeitnah zugerüstet werden können“.
Der Evangelische Kirchenkreis Saar-West gehört zur Evangelischen Kirche im Rheinland. Er erstreckt sich von Rilchingen-Hanweiler im Süden entlang der Saar bis nach Perl im Westen und bis Lebach und Wadern im Norden des Saarlandes. Derzeit leben dort rund 68.000 Protestanten in 22 Gemeinden. Sitz der Superintendentur ist Saarbrücken. Superintendent ist derzeit Pfarrer Christian Weyer.